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BILD DES MONATS: Musikerraum von Ingrid Walter-Ammon.

Bild des Monats von Ingrid Walter-Ammon
Ingrid Walter-Ammon: Es ist ein Musikerraum in Acryl -Mischtechnik auf Leinwand in Größe
60 x 80 cm und hat mich herausgefordert, mein Leben mit Musik und Malerei ein wenig in dieser Darstellung positiv auszuloben. Inzwischen hole ich wieder mehr die Farbe in Formen heran, die auch meine fröhlichen Zeiten mit der Kunst ausdrücken sollen.

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Ingrid Walter-Ammon.

VITA Ingrid Walter-Ammon
Ingrid Walter-Ammon, Ehrenvorsitzende des KünstlerSpectrum Pasing e. V., ist eine im Krieg geborene Nürnbergerin, die jetzt schon seit langem in München und Puchheim lebt - http://www.ingrid-walter-ammon.de.

Ingrid Walter-Ammon: „Leider sind im Moment meine Gedanken durch die Kriegsgeschehnisse in der Ukraine und durch die Flüchtlinge ganz konkret wieder in unserem Erlebten damals. Jede Nacht die Angriffe und mit Mutti und meinem kleine Schwesterchen ab in den Luftschutzkeller, der uns hoffentlich nicht zur Falle wurde. Ich könnte einen ganzen Roman davon schreiben und auch die Erzählungen meines Vaters als Lazarettarzt im Einsatz an der Front. Alles ist noch fest in Erinnerung und kann einem Künstler den Pinsel manchmal für ganz schlimme Erlebnisse führen.

Ich hatte die Kunst immer schon für mich gefunden. Mit dem wenigen, was wir hatten, wurde gemalt, gebastelt, gesungen, und geschrieben. Mit 10 Jahren hatte ich eine kleine Gruppe von Kindern (20) zusammen gefunden und mit ihnen ein Theater gespielt. .Die Bewohner unseres großen Hauses wurden dazu eingeladen, wenn wir in der offenen Garage unser Stück aufführten. Ideen und Fertigkeiten in allen Gebieten waren bei uns damals eben eine Freude bei der Ausführung. Mit 11 Jahren hatte ich einen Unfall und musste mit einem Schenkelhalsbruch operiert werden, das Jahr danach auch wieder und ein Jahr ins Bett und drei Jahre mit Krücken laufen. Das hat mir viel Energie eingeflößt mit Selbstentwicklung und Freude am Lernen, Malen und Singen, Lesen und nachdem ich wieder normal laufen durfte,
mit Tanz!

Nach dem Schulabschluss (mittlere Reife) folgte dann mein Beruf als Arzthelferin bei meinem Vater in der großen Praxis alleine mit ihm und ganz vielen Patienten. Ein großer Wunsch ging in Erfüllung, ich durfte Gesang studieren am Konservatorium in Nürnberg. Kam dann nach einem Jahr in die Meisterklasse zu Willi Domgraff Fassbaender und 1962 nach München in die mir immer schon gewünschte Heimat. Dort nahm ich mit Karl Richter und seinem Bach-Chor Kontakt auf und wurde auf der Stelle aufgenommen und zu jeder Tournee mitgenommen. Ich erlebte Kanada, USA, Russland, Japan, England, Österreich - und in Deutschland viele Städte, auch Berlin. Viele große Konzerthallen und Kirchen, dann auch noch Filmstudios waren unsere Veranstaltungsstätten. 9 ½ Jahre Gesang!

In diese Zeit fällt auch meine Heirat und Familiengründung. Wir zogen dann nach Stuttgart und danach noch nach Kassel, wo ich dann, inzwischen mit zwei Kindern, unbedingt wieder in meine zweite Schiene, die Malerei, wollte. Mit Familie, Berufstätigkeit und der Sehnsucht, wieder etwas Neues zu schaffen, bin ich dann zur Kunst mit und auf Seide gekommen.

In der Neugierde, etwas Besonderes zu schaffen und in Perfektion dies auszubauen, war ich dann auf mehreren Seminaren und auf vielen Messen in Hamburg, Hannover, Dortmund, Bremen, Kassel, auf Ausstellungen in Worbswede, Lünen, Hamel - also viel im Norden von Deutschland und wurde bekannt. Der Falkenverlag nahm mich für zwei Buchtitel als Autorin auf und die Bücher wurden in sechs Sprachen übersetzt und weitere Verlage holten mich in den Galerieteil ihrer Bücher dazu.

Vor 30 Jahren bin ich endlich wieder in München gelandet, Handwerksmesse und gleich auch Kontakte mit Kunstvereinen taten mir gut und schnell wurde ich wieder zu Hause aufgenommen. Ich pflegte dann auch noch meine Mutter und die meines Mannes und die Kinder wurden flügge, ich unterrichtete privat einige liebe Menschen, die gerne die Malerei auf Seide erlernen wollten. Nun wollte ich wieder aktiv etwas Neues ausprobieren und lernen. Ich besuchte die Kunstakademie in Bad Reichenhall, um endlich mit Acrylmalerei als Künstlerin Anerkennung zu bekommen.

2002 gründete ich mit einer Gruppe von 27 mir gut bekannten Künstlern das KünstlerSpectrum Pasing e. V. und hatte großes Glück, dass wir unsere Treffen mit Absprache der neuen Leitung der Pasinger Fabrik dort im Austausch und Weiterentwicklung leben durften. Eine Menge an Malern, Fotografen, Bildhauern, Autoren, Musikern und Tänzern sind inzwischen mit meiner Leitung und Betreuung weitergekommen und nun freuen wir uns über 20 Jahre Entwicklung, Begegnung und familiäres Zusammenhalten.

Nachdem ich meinen Vorsitz jetzt abgegeben habe, bin ich als Ehrenvorsitzende weiter als geistige Hilfe noch im Verein tätig und versuche meine Bilder neu zum Leben zu erwecken und auszubauen. Man kann meine Bilder erleben in Olching im Orthopädie-Zentrum und auf vielen Ausstellungen mit dem KünstlerSpectrum, im Geranienhaus im Nymphenburger Park, im Bürgerhaus in Gröbenzell 2022.

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